Künstliche Schaffung von Bedarf – Incentives, Sogwirkung und Aufschaukelung
Die Behauptung des Flughafens, die Flugzeuge, die in Wien mangels Kapazitäten nicht landen könnten, würden nach Bratislava abwandern, ist unehrlich, denn -> Kapazität gibt es mehr als genug. Der Flughafen Wien müht sich ab, mit diversen Bedarfstreibern (z.B. Transfer-, Destinations-, Frequenz-, Frequenzdichteincentive) den Bedarf anzukurbeln. Damit lockt er Billigairlines an, die ihrerseits mit Dumpingpreisen künstlich Bedarf generieren (z.B: Eurowings: „Flüge ab Österreich ab 29,99 €“). Es kommt zu einem wirtschaftlich ruinösen Aufschaukelungseffekt.
Der eigentliche Grund für die dritte Piste ist ja auch nicht ein Mangel an Kapazitäten, sondern dass Schaffen von Kapazitäten, um im internationalen Wettbewerb besser dazustehen. Der Flughafen Wien will in den Spitzenstunden am internationalen Markt freie Kapazitäten anbieten können, um so eine Verlagerung von Flugbewegungen nach Wien zu erzielen. Im Übrigen hat sich der Flughafen Wien den Ruf erworben, einen besonders hohen „Transfer-Incentive“ zu gewähren. Das ist eine Sondervergütung an Airlines für jeden Passagier, der am Flughafen Wien umsteigt, womit die Drehscheibenfunktion gefördert werden soll.
Diese unternehmerische Tätigkeit des Flughafen Wien hat weder mit dem originären Bedarf an Flugverkehr in Österreich zu tun, noch liegt sie sonst im öffentlichen Interesse. Es geht hierbei ausschließlich um die privatwirtschaftlichen Interessen der Flughafen Wien Aktiengesellschaft.