AUA Debakel

Die ursprünglich im staatlichen Eigentum stehende Austrian Airlines wurde im Wesentlichen in zwei großen Schritten wirtschaftlich ruiniert: a) politisch verordnete Übernahme der maroden Lauda Air; b) politisch verordnetes defizitäres Anfliegen von neuen Destinationen bei gleichzeitiger „Adoption“ eines zweiten Home Carriers (Sky Europe) durch den Flughafen, der die AUA am Heimatflughafen konkurrenziert hat.

Die Folge war 2009 die Übernahme durch die Lufthansa bei gleichzeitiger Subvention aus österreichischen Steuergeldern in Höhe von 500 Millionen Euro an die AUA und der Verlust der Partner-Airline. Die Sky Europe ging letztlich in Konkurs.

Heute hat die AUA einen Marktanteil am Flughafen von 44,5 % und ist damit noch immer unter den Airlines der mit Abstand größte österreichische Arbeitgeber.

Zuletzt hat Verkehrsminister Leichtfried am weiteren Ruin der einstigen österreichischen Staatsairline gearbeitet. Laut Medienberichten vom Juli 2017 hält er es für einen „großen Tag für den Standort Österreich“, weil die Billig-Airline easyJet – ein Brexit Flüchtling – in Österreich die EU-Lizenz gelöst hat und angekündigt hat, in Wien ein paar Flieger zu stationieren. Dies soll „eine niedrige zweistellige Zahl an Jobs“ bringen. Austrian Airlines Chef Kratky ist verstimmt und kann die Euphorie nicht nachvollziehen. – Wir auch nicht.

Der Verkehrsminister hat aus der Vergangenheit offensichtlich nichts gelernt. Man muss kein großer Ökonom sein um zu verstehen, dass angesichts der Kleinheit unseres Landes in der gigantischen, extrem globalisierten Luftfahrtindustrie eine kluge Nischenstrategie geboten ist. Das Anbiedern an Billig-Airlines in Konkurrenz zur einzigen Airline, die eine wesentliche Zahl an Arbeitsplätzen in Österreich schafft, wird unser Land jedenfalls nicht weiter bringen.